Fortschritt in meinem Garten

Jetzt ist es schon einen Monat nach meinem letzten Eintrag und man könnte denken, ich mache gar nichts. Ist aber nicht der Fall. Wenn man von jemandem nichts hört, dann ist er beschäftigt.

Ich will ja auch nichts erzählen, wenn ich mir noch nicht 100%ig sicher bin und die Prozesse in der Pflanzenwelt dauern nunmal auch ein wenig.

Dennoch will ich hier mal kurz einen Zwischenbericht abliefern, was ich in einem Monat so geschaffen habe.

Zum ersten: Staunässe im Garten

In einem Teil unseres Gartens ist es immer feucht. Nicht nur feucht, sondern man steht schon im Wasser. Anstatt Rasen wächst dort größtenteils Moos und wenn man drauftritt, gibt es das Wasser ab wie ein Schwamm und man steht in einer Pfütze.

Also, Wasser kann nicht ablaufen.. hmm.. was mach ich.. ich buddel mal ein Loch, was dann als Brunnen genutzt werden kann.

Das mit dem Loch buddeln war eine Gute Idee, der Brunnen schon zu weit gedacht.

Beim Buddeln sind mir dann die verschiedenen Bodenschichten aufgefallen. Eine fast 50cm Tonschicht verhindert jedes durchsickern von Wasser.

Das heißt ein Loch bringt es nicht.

Also bin ich darin übergegangen alles aufzugraben, wo es besonders feucht ist und daraus eine Drainageleitung zu machen, durch die das Wasser abfließen und in Sickergruben entweichen kann.

jeder Stein einzeln gelegt, weil ich erst nicht wusste ob ich mit den Steinen auskomme
jeder Stein einzeln gelegt, weil ich erst nicht wusste ob ich mit den Steinen auskomme

Also Kanäle gebuddelt, Drainagerohr rein.
(ich mag ja kein Plastik unter der Erde vergraben, aber so ein Drainagerohr soll wohl schon sinnig sein und mein Vater hats gekauft, außerdem dadurch dass ich die Steine einzeln drauf gelegt habe und ihnen gesagt habe, dass sie dafür sorgen sollen, dass das Plastik weder dem Wasser noch anderen Organismen schaden soll, ist mein Gewissen beruhigt und ich habe so verantwortungsvoll gehandelt wie ich konnte.)

Steine drauf, Sand, dann Pappe und schließlich Mulch und dann wieder Erde.

hier läuft alles zusammen
hier läuft alles zusammen

Erst war das loch noch nciht tief genug und nach starkem Regen, war es voll Wasser siehe oben rechts. Jetzt muss ich mal auf den nächsten Regen warten, ob es jetzt abläuft. Daraus könnte ich dann auch noch einen Brunnen machen, aber wenn wir einen Rohstoff in Mengen haben, dann ist es Wasser.

 

Zusätzlich ist unser Wein gestorben letztes Jahr. Ich vermute mal auch, dass er ertrunken ist. Jetzt hatte Papa neuen Wein gekauft und ich entschied mich ihn an die andere Säule zu pflanzen. Tiefes Loch gebuddelt, Wasser läuft hier ab, alles wunderbar.

links toter Wein, dient als Halterung, rechts neuer Wein.
links toter Wein, dient als Halterung, rechts neuer Wein.

Der Regen hat mittlerweile aufjedenfall gezeigt, dass das Wasser, welches auf die Fläche fällt unter der die Rohre liegen abläuft, aber dazwischen sind immernoch schwere Toninseln wo Staunässe herrscht. Da hilft alles nichts. Entweder alles komplett umgraben und mit anderer Erde auffüllen, oder sich ein wenig vom (sowieso nassen Rasen) verabschieden und mit Permakulturmitteln durchgreifen und zwar gut wurzelnde Pflanzen hineinpflanzen, die es dem Wasser ermöglichen, durch den Ton abzusickern.

 

Da habe ich jetzt einmal Beinwell eingepflanzt, die Permakultur-Must-Have-Pflanze überhaupt. Eine Seite habe ich vorliegen mit positiven Effekten dieser Pflanze.

Es ist unglaublich wie schnell Beinwell wächst, Vor einer Woche habe ich nur das Wurzelstück in die Erde gesetzt und jetzt ist da schon eoetwas rausgeschossen.
Es ist unglaublich wie schnell Beinwell wächst, Vor einer Woche habe ich nur das Wurzelstück in die Erde gesetzt und jetzt ist da schon eoetwas rausgeschossen.

So jetzt habe ich die Hoffnung, dass sich die Pflanze weiter ausbreitet und den Boden gut durchwurzelt. Darüber hinaus will ich noch Weiden einpflanzen, die schlucken auch ne Menge Wasser und wachsen schnell. Weiden sind auch Must-Have eigentlich. Also anstatt die Drainage zu legen und alles, hätte ich wahrscheinlich auch gleich Beinweill und Weiden einpflanzen können, weil die für einen die Arbeit machen. Ganz nachdem Permakulturprinzip auch, lass die Natur für dich arbeiten. Aber Familie will ja RASEN und nicht, dass da was wächst... aber nasser Rasen ist ja auch doof.

Zum zweiten: Kräuterspirale

Vor mehr als einem Jahr habe ich mal an einem Kräuterseminar (oder so) teilgenommen. Neben Wissen überallerlei kräuter wurde uns auch die Idee einer Kräuterspirale vorgestellt.

Der Hintergrund ist, dass man durch Licht und Schatten und feuchter (tief) und trockener lage (hoch) ideale Bedingungen für die jeweiligen Krätuer schafft.

Vorher stand dort ein alles-erobernder Bambus. Der liegt jetzt zum Teil hinten links auf dem Foto begraben, zum anderen Teil noch unter der Spirale. Ich habe einige Terassenplatten umsetzen müssen und mit Rest-Terassensteinplatten die Kräuterspirale angelegt mit der Erde, die ich aus dem Drainagebuddeln genommen habe und darüber frische Erde von einer anderen Baustelle noch.

Das ist das schöne, wenn man mit vielen Projekten gleichzeitig anfängt, sie ergänzen sich gegenseitig.

Zum dritten habe ich da jetzt noch das "Bambusgrab" wo der Bambus erstmal unter schwerem Ton, Asche, Mulch, Rasen und anderem Gartenkompost liegt.

Nächstes jahr so hoffe ich, habe ich ein wunderbares, fruchtbares Beet.

Zur Kräuterspirale noch.Natürlich ist sie noch nicht vollständig bepflanzt, da müssen erstmal noch weitere Pflanzen den Weg zu mir finden... darüberhinaus überlege ich nicht noch ein bisschen Gemüse miteinzupflanzen, weil Kräuter auch Schädlinge fern halten und sich mit manchem Gemüse sehr gut kombinieren lassen, warum diese tollen Effekte ungenutzt lassen. Aber das muss ich erst nochmal durchgehen und wir haben jetzt schon Juli...

Weiteres: Gemüseanbau à la Square Foot Gardening

Nachdem ich in Neuseeland dem Buch "Square Foot Gardening" über den Weg gelaufen bin, habe ich meinem Vater davon erzählt, weil es zur Schau stellt, wie man simpel auf wenig Raum viel Gemüse produzieren kann, indem man diese Kästen hat und mit einer speziellen Mischung auffüllt, sodass Pflanzen wunderbar gedeihen. Anstatt alles an einem Tag in Reihen zu sähen, säht man in jedes Kästchen ein Gemüse und kombiniert diese positiv miteinander. Sobald eine Sache geerntet werden kann, kann man in das Kästchen etwas neues setzen. So soll man immer was zu ernten haben und nicht alles zur gleichen Zeit reif werden.

Soweit die Theorie. Der Typ macht das auch schon seit 20 Jahren so. Wirklich gute Idee Aber für absolute Neulinge brauchen wir noch etwas Erfahrung und Routine mit dem Gemüseanbau.

Schnecken haben einiges aufgefressen.

Nach den Leitsätzen der Permakultur lässt man die Natur für sich arbeiten und arbeitet nicht gegen sie. Am Anfang habe ich die Schnecken ruhig ein bisschen knabbern lassen, schließlich düngen sie ja auch wieder und kleine Löcher in den Blättern gibt wieder Licht nach unten ab. Außerdem haben sie tote Blätter gefressen und so super kompostiert... ABER DANN wurde es zu wild. In Scharen haben sie sich über das Gemüse hergemacht und bis auf die Stengel alles ratzeputze weggefressen oder bei den Zuchini die Stängel angenagt bis die Pflanze gestorben ist.

Als sie dann schließlich auch noch meine Bohne, die ich von einem Biodynamischen Erzeuger in Neuseeland mitgebracht habe, abgeknabbert wurde, willigte ich ein, dass mein Vater Schneckenkorn säht. (ein solches, dass ökotest sehr gut hat und aus natürlich vorkommenden Stoffen besteht...)

Den Schnecken hats geschmeckt. Gestorben sind sie nicht oder unsichtbar. Jetzt habe ich auch noch Brennesseljauche drüber gegeben und heute morgen wieder geguckt und kann sagen, dass diese Nacht wohl wirklich keine Schnecken gefutert haben und das nach 1-2 Wochen Bekämpfung.

Achja erst haben wir Kupferdraht um die Kästen gespannt weil es hieß, dass die Schnecken kein kupfer mögen.

Denen macht so ein bisschen Draht gar nichts. Jetzt habe ich mal einen komplett Kupfertopf gekauft und will damit mal den Härtetest machen und dann das Gerücht Schnecken mögen kein Kupfer je nachdem komplett entkräften.

Zudem noch diverses

 

Habe ich viele kleine Projekte gestartet und war auch wieder hier und da unterwegs. Habe einen anderen jungen Mann kennengelernt mit gleichen Zielen im Raum Leverkusen und weitere Gleichgesinnte getroffen.

Hab mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland ihre neues Geschäftstelle in Soest eingeweiht, bin mit Freunden durch eine verlassene alte Fabrik, habe bei der Fertigung eines Lehmputzes geholfen, meine Wanderung für Jugendliche organisiert und Werbung für gemacht, auf dem Trödelmarkt u.A. eine alte Kaffeemühle gekauft mit der sich auch Getreide von Hand mahlen lässt und vieles vieles mehr.

 

Zu guter letzt noch meine Bohne, die ich bereits erwähnte und von den Schnecken so zersägt wurde.

Ich habe danach gut zu ihr geredet und sie gestreichelt und gehofft, dass da oben vlt. doch noch ein Blatt rauskommt und siehe da aufeinmall hat sie von unten ein zweites Mal begonnen zu wachsen :)

=)
=)

vielleicht setze ich sie zu den anderen Bohnen, die im Vorgarten wachsen und den Zaun begrünen und harmonisieren sollen.


schließlich noch meine vertical growing tomato mit Gurke oben im Kasten
schließlich noch meine vertical growing tomato mit Gurke oben im Kasten

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Kommentare: 1
  • #1

    Ariane Schweitzer (Sonntag, 05 August 2012 07:07)

    Lieber Christoffer,

    freue mich auf deine weiteren Erfahrungen. Schön zu lesen und zu schauen. Fotos finde ich sprechen immer eine eigene Sprache. Fotos mit "vorher - nacher" finde ich auch immer wieder genial!
    Falls du noch Kräuter brauchst: Pfefferminze, Wasserminze, wilder Majoran, Zitronenmelisse und anderes haben wir zu genüge zum abgeben.

    Thema Weide:
    Jörg sagt immer das Weiden sehr schnell wachsen, viel Pflege brauchen und kaum wieder zu entfernen sind wenn sie sich ausgebreitet haben.

    Zum passenden Zeitpunkt wird unsere Website bezüglich "Permakultur und weiteres" auch das Licht erblicken.

    Viel Pflanzengeist-Freude

    Ariane